Das Projekt Hofstatt umfasst die Gebäude auf dem ehemaligen Areal der Süddeutschen Zeitung in der Münchener Innenstadt. Der Entwurf stellt sich als Ganzes der Aufgabe, in dieser zentralen Lage eine urbane Form, eine starke Verdichtung zu suchen, welche gleichzeitig das Eigenrecht der vorhandenen Denkmäler sowie der gewachsenen Bebauungsstruktur des Blockes insgesamt unangetastet lässt. Hierzu wurden die einzelnen Gebäudeteile ihrer Lage im Stadtgefüge und ihrer Funktion folgend individuell entwickelt und als eigenständige Teile entworfen. Entsprechend einem alten Leitbild der Stadt München wurde das ehemals abgeriegelte Geviert durch eine öffentliche Passage der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Durch das die Autonomie der einzelnen Teile respektierende Entwurfsprinzip war es möglich, die unmittelbar benachbarten Gebäude der AZ, die erst im Verlauf der Entwurfsarbeit in den Perimeter einbezogen wurden, ebenfalls in die abschließende Geometrie der Passage mit einzubeziehen und so die zusätzliche Vernetzung der Passage über die Dultstraße in Richtung Jakobsplatz zu ermöglichen.
Die sieben auf diese Weise entstandenen einzelnen Gebäude mit teilweise mehreren Gebäudeteilen wurden entsprechend Ihres Verhältnisses zu den unmittelbaren Nachbarn, ihrer individuellen Geschichte sowie den funktionalen Anforderungen entwickelt.
So folgen beispielsweise die Wohnungen an der Hotterstraße einem bewegten statischen Prinzip, um durch die dadurch mögliche relativ freie Anordnung der Wände in der äußerst dichten räumlichen innerstädtischen Situation an jedem Ort einen angepassten, angemessenen Grundriss und eine gute Belichtung sicherzustellen.
Die einzelnen Teile des Entwurfes wurden durch die organische Form der frei gegeneinander schwingenden Bänder der Passage miteinander verbunden und zusammengefasst. Eine nicht unwesentliche Nebenfunktion dieses eigenständigen Formprinzips bestand darin, auf relativ elegante und unangestrengte Weise den vielen denkmalgeschützten Stützen der einzelnen Gebäudeteile auszuweichen.
Die Nutzungen auf dem Areal zwischen Sendlinger, Hacken-, Hotterstraße und Färbergraben verteilen sich in Wohnen, Büro sowie Einzelhandel. Im Untergeschoß sind die Gebäude mit bis zu drei Untergeschossen miteinander verbunden. Hier sind neben Einzelhandelsflächen, Parkplätzen und Haustechnik auch die gesamte Anlieferung und Entsorgung vereint.