PAULANER + Ohlmüllerstraße + Regerstraße +Welfenstraße
Der Entwurf setzt sich mit zwei besonderen Fragestellungen auseinander. Die Gebäudestruktur ist ebenso wie die Entwicklung des gesamten Areals an der Ohlmüllerstraße mit dem Fragment des Zacherlbräu und seiner klosterartigen Atmosphäre verknüpft. Gleichzeitig setzen viele Vorgaben zwischen Funktion und Emotion, Tradition und Moderne den Entwurf in äußerste Spannung. Gerade hieraus leitet sich unser Entwurf her: So möchten wir aus Alt und Neu ein „ganzes Haus“ schaffen, dass Einschränkungen vergessen macht und jene Ruhe vermittelt, welche es zum Dialog mit der städtischen Umgebung befähigt.
Das Fragment des historischen Altbaus wird nach Süden soweit vervollständigt, dass die ursprüngliche Symmetrie wiederhergestellt wird. Auf der ruhigen Rückseite wird der Hof des Altbaus in seiner historischen Struktur durch die angrenzende Bebauung ergänzt und bildet so den Auftakt der ruhigen klosterartigen Hofstruktur, die wir für das gesamte Baugebiet an der Ohlmüllerstraße vorschlagen. Durch die wiedereingeführte Erschließungsstraße im Norden sowie den öffentlichen Platz im Süden wird die historische Gebäudestruktur insgesamt freigestellt und als repräsentatives Zeichen in den Stadtraum zurückgeführt.
Die weitere Gebäudestruktur entwickelt sich entlang der Ohlmüllerstraße zurückversetzt als steinerne Skulptur über den Auer Mühlbach hinweg nach Süden. Zur Ohlmüllerstraße selber entsteht durch die Baukörperfügung ein großzügiger, zentraler Platz, der das Thema der Höfe über die Grenzen des Areals hinaus fortführt. Er übernimmt die zentrale Erschließungsfunktion sowohl für die ebenengleiche Erschließung der Verwaltung als auch als repräsentativen Abgang zur Promenade entlang des Auer Mühlbachs.
Die Bürolandschaft entwickelt sich entlang der Erschließungsachse im 1.OG. Die wechselnde Anordnung offener und geschlossener Arbeitsbereiche, ebenso wie Teeküchen und informelle Treffpunkte ermöglichen unterschiedlichste Ausblicke auf Höfe und Landschaft und verbinden den Innenraum mit der Umgebung.
Das Element der Fassadenrahmen gleicht die Differenz zwischen Stützen und Trennwänden aus. Das Rahmenrelief mit der leichten Einklappung nimmt den Rahmenelementen Härte und Schwere und stellt gleichzeitig einen eigenen Charakter her, welcher die Differenz zwischen den Fassadenebenen hervorhebt.