PAULANER + Ohlmüllerstraße +Paulaner Verwaltungsbau + Regerstraße +Welfenstraße
Zwei wesentliche Bedingungen prägten unseren Entwurf von Beginn an: Die Integration der drei eigenständigen Areale der Paulaner Brauerei in das umgebende qualitätsvolle Stadtgefüge der durch Fischer geprägten umgebenden Stadt einerseits und die historisch gewachsene Autonomie und damit verbundene Sonderstellung der Areale andererseits. Die gezeigten Kunstwerke von Victor Vasarely und Helmut Federle stehen hier sinnbildlich für dieses spannungsvolle Zusammenspiel: der spielerische Übergang Vasarelys von homogenen Formen hin zu einem freien komponierten Gebilde und Federles bewusste in Spannung gesetzte gefasste und fließende Räume.
Der genetische Code der tanzenden Höfe bildet die morphologische Grundstruktur auf allen 3 Teilgebieten des Entwurfs und entwickelt sich im bewussten Umgang mit den unterschiedlichen stadträumlichen Gegebenheiten auf jeweils unterschiedliche Weise weiter. Allen Arealen ist eine vielfältige Figur-Grund-Beziehung zwischen Gebäude und Freiraum gemeinsam.
Der Entwurf für den neuen Verwaltungssitz der Brauerei entstand im respektvollen Umgang mit der historischen Bausubstanz des ehemaligen Zacherlbaus, insbesondere hinsichtlich der historischen, klosterartig introvertierten Gebäude- und Hofproportionen, die auch den Rhythmus für die tanzenden Höfe an der Ohlmüllerstraße vorgaben.
Die einzelnen Entwürfe entwickelten sich in diesem Spannungsfeld zwischen gefassten und fließenden Räumen, öffentlich und privat. Dabei entfalten sich über den Straßenraum hinaus vor allem auch im Inneren der Baufelder unterschiedliche Variationen des Grundthemas, welche den einzelnen Gebieten Ihren eigenständigen Charakter verleihen. Während sich weitgehend geschlossene Straßenräume in das umgebende Stadtbild einfügen, ist das innere geprägt durch zueinander bewusst in Spannung gesetzte Hofräume, die wir durch gezielte Durchwegungen, Blicke und Raumzusammenhänge zueinander in Bezug setzten.
Der neue Quartierspark spannt sich in Nord-Süd-Richtung zwischen Regerstraße und Hochstraße auf. An diese Achse werden die neuen fußläufigen Wege der Wohnquartiere geführt, dort aufgeweitet und zu Spielplattformen überhöht in die Parkgestaltung eingefügt. Die Geländeüberhöhungen erzeugen ihrerseits auch abgesenkte, intimere Bereiche, welche die erforderliche Distanz und einen gestuften Übergang zum privateren Freiraum im Wohnumfeld schaffen.