In zwei Varianten (Bestandserhalt des Bankgebäudes und Ersatzneubau) soll die Entwicklung der Nikola-Insel in Hamburgs Altstadt untersucht werden.- Ein hybrider Gebäudekomplex in stadthistorisch bedeutsamer Lage. Die ursprünglich kleinteilige mittelalterliche Parzellierung wurde zwar über die Geschichte in größerer Maßstäblichkeit überformt, dennoch sind bestimmte ortsspezifische Merkmale noch heute spürbar.
Alternative Bestandserhalt
Charakteristisch für den Ort ist hier die Situation am alten Hafen „Bei der alten Börse“, wo das Gebäude nicht wie für die Umgebung typisch an der Wasserkante steht, sondern zurückversetzt und somit eine der wenigen Plätze freigibt, an denen man an das Wasser herantreten kann bevor sich der Stadtraum aus der dicht bebauten Altstadt kommend einzigartig nach Süden Richtung Speicherstadt weitet.
Richtung Altstadt wird die Identität des Ortes durch Erhalt des Altbaus konserviert. Der südliche Gebäudeteil wird durch einen klar strukturierten, effizienten Neubau ersetzt. Er versteht sich als flexibel nutzbares, nachhaltiges Raumangebot. Zur Platzseite hin zeigt sich das Gebäude ähnlich der Bestandssituation als eigenständiger Solitärbau.
Wie in der der „Alternative Bestandserhalt“ beschrieben, wird auch in der Neubauvariante der bestehende Ortscharakter geschärft: Der Platz An der Alten Börse wird nach Südosten durch den ans Wasser gerückten Neubau gefasst, der Brodschrangen in seiner historischen Dimension abgebildet.
Der Ersatzneubau entsteht auf dem Fußabdruck des jetzigen Bestandsgebäudes. Somit könnten Teile der Altbaufassade erhalten oder in ihrer klassischen Ordnung nachempfunden werden – eine Erinnerung an das identitätsstiftende Bankgebäude.
Entlang der Straßen fügen sich die Gebäude als kontinuierliche Randbebauung in das typisch hamburgische Stadtbild ein. Dabei gliedern sich die Gebäude systematisch in symmetrische „Eckhäuser“ und „Zwischenbauten“ mit je einem Erschließungskern. Nach Süden entwickeln sich die Gebäudevolumen zu eigenständigen, aufrechtstehenden Gebäudeteilen.