Das Ensemble der drei Museumsbauten wird durch die zwei Neubauten zu einem echten Museumsquartier erweitert. Die Neubauten reihen sich dabei in die zum See typischerweise gabelständigen Gebäude ein und binden das Quartier an prominenter Stelle an die Innenstadt an. Das eher flache, liegende Gebäude an der Bahnhofsstraße fügt sich in die Maßstäblichkeit der großen, allesamt alleinstehenden Nachbarbauten ein und lässt dem nördlichen Wohnbau ausreichend Raum und Blick zum See. Dahinter reckt sich der zweite Baukörper in die Höhe. Er markiert den wichtigen Ort als Hochpunkt mit Fernwirkung und bietet Orientierung vom Bahnhof herkommend. Zur Possenhofener Straße rahmt das Gebäude das Bodendenkmal St. Benedikt aus der zweiten Reihe.
Die neuen Gebäude führen die Tradition der Bauern- und Fischerhäuser aus Holz und Stein fort. Eine umlaufende Bruchsteinmauer im Erdgeschoss formt die neue Topographie des Ortes und bildet den Sockel für die sattelbedachten Holzhäuser. Die einfach strukturierten Gebäude bieten ein flexibles und nachhaltiges Gerüst für unterschiedliche Nutzungen. Im Gegensatz zu den historischen Nachbarbauten gehen sie große Beziehungen in die Umgebung ein: weit auskragende Dächer, große Transparenz, und die vorgeschalteten Balkon- und Laubengangschichten verzahnen die Gebäude mit dem Außenraum.
Die Beziehung des Museumsquartiers zum Starnberger See manifestiert sich zum einen durch die ortsprägende Silhouette der Neubauten. Beim Blick vom See wird das Ortsbild Starnbergs bisher vom Schloss und der Kirche St. Josef bestimmt. Das neue Museumsquartier erweitert dieses Bild mit einem neuen wichtigen kulturellen Baustein. Dabei zeigen sich die beiden neuen Baukörper zeichenhaft als ausgewogenes Ensemble. Umgekehrt war der Blick vom Quartier auf den See entwurfsbestimmend. Zwischen den beiden neuen Gebäuden wird eine sich zum See öffnende Terrasse etabliert – eine wichtige Erweiterung des öffentlichen Raumes, die die Stadt über den Bahndamm hinweg mit dem See in Beziehung setzt.
Vom Bahnhof kommend wird der Fußgänger von der großen Freitreppe auf die Seeterrasse geführt. Entlang der Café́- und Einzelhandels-Fassaden führen die Arkaden den Besucher in die Tiefe des Areals, von wo aus er direkt auf das beschauliche Plätzchen zwischen den Museumsbauten geführt wird. Von hier aus schließen sich windmühlenartig die Wege zu den Museumsgebäuden und zu den Ausgängen aus dem Quartier an.