Das im Stadtteil Gallus gelegene Areal ist durch die großen auch in Frankfurt erfolgenden Nachverdichtungsprogramme entlang der Bahntrassen geprägt. Innerhalb des sich im Wandel befindenden Stadtquartiers wollten wir auf unserer im Übergang zur bisher unberührten gewerblich geprägten Nutzung gelegenen Parzelle Gebäude schaffen, die trotz der vielfältigen Anforderungen der heterogenen Nutzungsmischung als Objekte fassbar sind.
Das gedrungen proportionierte Nordgrundstück füllt ein Block bis an die Grenzen auf, Höfe Zugänge und Freiflächen sind als Stücke aus dieser Masse herausgeschnitten. Auf dem länglichen Südgrundstück türmen sich die Geschosse innerhalb des südlichen Kopfes gestaffelt.
Nord
Von der Krifteler Straße aus erstreckt sich das Grundstück in die Tiefe des Areals und bildet dabei Proportionen aus, die zwischen der Größe eines üblichen Hauses und eines Blocks liegen. Ebenso ändert sich die Struktur der umgebenden Bebauung deutlich von einer großmaßstäblichen Bebauung an der Krifteler Straße hin zu kleineren Bestandsstrukturen in Richtung Schwalbacher Straße.
Aus diesen Einflüssen heraus entwickelt sich das Haus als ein Baukörper in die Tiefe des Areals. Dabei staffelt sich das Gebäude von der Krifteler Straße um die beiden unterschiedlich ausgerichteten Innenhöfe von 7 Geschossen (VI + D) zu 4 Geschossen im Süd-Osten und reagiert differenziert auf Umgebung, Baurecht und Nutzung.
Die Innenhöfe bilden den zur Erschließung sowie für alle Bewohner nutzbaren privaten Freibereich aus. Diese Innenhöfe sind über einen einheitlichen erhöhten Sockel von der Umgebung abgesetzt. Die umgebenden Grünflächen zu den Nachbarn sind im Norden mit einem öffentlicheren Erschließungscharakter geplant. Auf der Ost und Südseite sind die Freibereiche mit einer eher ruhigeren Atmosphäre als sogenannter „grüner Rahmen“ vorgesehen.
Die Fassaden und die Kubatur des abgetreppten Baukörpers verbinden sowohl die Staffelgeschosse als auch die unterschiedlichen Fassadenseiten über zusätzliche Rücksprünge, Einschnitte, sowie Loggien miteinander. Im gleichen Kontext sind die Balkone zu den Innenhöfen in diese Formensprache einbezogen und stärken dabei gemeinsam mit den großzügigen Durchgängen im EG die Prägnanz und die Zusammengehörigkeit des Baukörpers.
Die Materialität und Gestaltung der Fassaden geht dabei von einem massiven, monolithischen Baukörper aus, der vom EG bis zum Dach dem Charakter einer zeitgemäßen Wohnnutzung entsprechend mit großem Fensteranteil gegliedert ist.
Die Geschosswohnungen sind entsprechend der Himmelsrichtungen, der hohen Bebauungsdichte, sowie weitgehend als 2-seitig orientierte, durchgesteckte Wohnungen oder Eckwohnungen konzipiert.
Süd
Der langgestreckte VII-geschossige Baukörper bildet einen breiten Kopfbau zur Kleyerstraße hin, der die Spitzwinkeligkeit der Straßengeometrie mit eigenen Knicklinien, sowie Vor- und Rücksprüngen nachzeichnet. Die ebenfalls monolithische Gestalt bezieht die Staffelung und Gliederung der drei oberen Geschosse ein und verbindet die Staffelgeschosse zu einem autonomen Dachthema, das über die Materialität und den Übergang der Bänder der französischen Balkone in den Vor- und Rücksprüngen mit der Fassade einen Zusammenhang erzeugt.
Als private Freibereiche sind sowohl zur westlichen Straße als auch zur privaten Ostseite in den unteren Geschossen ausschließlich Loggien angeordnet. In den oberen Geschossen werden diese durch die französischen Balkone, und Dachterrassen, welche sich aus der Gebäudekubatur ergeben, ergänzt.
Die Erschließung der Einzelhandelsnutzung im gesamten Erdgeschoss erfolgt von der Straßenecke, bzw. entlang der Krifteler Straße je nach Ladengrößen. Um die zusammenhängende Ladenfläche nicht zu stören, werden die Treppenhäuser der darüber liegenden Wohnnutzungen über den östlichen privaten Bereich erschlossen.
Dabei verfügt das nördliche, sowie das südlichste Treppenhaus im Kopfbereich des Gebäudes, über einen direkten Zugang von der Kleyerstraße. Die durchgesteckten Lobbys gleichzeitig an den Innenbereich an. Das mittlere Treppenhaus ist über die private Rückseite des Gebäudes erschlossen, die wiederum sowohl über die Durchgänge als auch über den Weg nördlich des Baukörpers erschlossen ist.
Die Materialität und Gestaltung der Fassaden geht wie auch beim nördlichen Baukörper von einem massiven, monolithischen Baukörper aus, der im EG über großformatige Schaufenster, sowie mögliche Zugänge den Einzelhandel abbildet. In den darüber liegenden Geschossen ist die Fassade dem Charakter einer zeitgemäßen Wohnnutzung entsprechend mit großem Fensteranteil gegliedert. Hier wird ein Gleichgewicht zwischen dem Öffnungsanteil sowie den geschlossenen Fassadenflächen gesucht. Dieses Gleichgewicht wird auch zwischen horizontaler geschossweiser, und vertikaler Gliederung der Fassaden vorgesehen.