Die DIBAG Industriebau AG beabsichtigt die Errichtung eines Gebäudes mit 87 Wohneinheiten als erster Baustein eines arealübergreifenden Nachverdichtungsprojekts im Stadtteil Langwasser Nordwest.
Das Grundstück liegt südöstlich der vielbefahrenen Karl-Schönleben-Straße. Der südliche Teil ist von einem 9-geschossigen, zeilenartigen Wohngebäude aus den 60er Jahren belegt, während der nördliche Bereich als Parkplatz genutzt wird.
Die Ausgangslage des städtebaulichen Entwurfes bildet eine 7-geschossige L-förmige Bebauung, die das bestehende Gebäude räumlich ergänzt und vom Schall abschirmt. Zwischen dem Bestand und dem Neubau entsteht ein hochwertiger Innenhof, der die erforderlichen Spiel- und Grünflächen integriert und einen Mehrwert für das Quartier schafft.
mehr
Die Ausbildung als Hochparterre ermöglicht die wirtschaftlichere Realisierung einer Tiefgarage unter dem Hof, die teilweise die im Bestand vorhandenen Pkw-Stellplätze ersetzt und Platz für die Stellplätze des Neubaus bietet. Im Erdgeschoss wird neben Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und ein Gemeinschaftsraum, Wohnnutzung vorgesehen.
Die modulare Struktur des Gebäudes entwickelt sich weiter aus den im Viertel vorgefundenen modularen Bebauungen der Nachkriegsjahre. Der hohe Wiederholungsfaktor und die Effizienz der Grundrisse aus dieser Zeit werden in der Neubebauung aufgenommen und weiterverfolgt. Gleichzeitig werden der Monotonie und Anonymität, die traditionell mit den modularen Grundissstrukturen eng verbunden sind, durch gezielte Versätze in den Modulen entgegengewirkt.
Die Erschließungskerne sind entlang der Straßenfassaden angeordnet und schaffen Vor- und Rücksprünge, die die Ansichten gliedern und die Richtung der Karl-Schönleben-Straße aufnehmen. Größere Versätze an der Hofseite erzeugen ein dynamisches Bild, das mit der glatten, wandartigen Fassadengestaltung der gegenüberstehenden bestehenden Bebauung kontrastiert und zur Belebung des Innenhofs beiträgt.
Dem Erhalt möglichst vieler Bestandsbäume, die eine bedeutende räumliche Qualität aufweisen, wird Sorge getragen. Die Mehrheit der sozialen Funktionen werden zum Innenhof hin orientiert. Im Gegensatz zu den vorwiegend ungenutzten Freiflächen in Langwasser, bildet der Hof somit einen qualitätvollen Fokus im Quartier und trägt dadurch entscheidend bei, die soziale Nähe der Nachverdichtung möglichst verträglich aufzulösen.
weniger
Ort: Langwasser, Nürnberg
Projekt: seit 2020
BGF: ca. 9.800 m2
Grundstück: ca. 9.450 m2
GFZ : ca. 1,84 inkl. Bestandsgebäude
Bauherr: DIBAG Industriebau AG
Projektteam: Florian Hartmann, Andreas Müsseler, Oliver Noak und Lisa Yamaguchi mit Victoria Fernández Daglio, Mathias Adorf, Sang-Hyub Lee, Hanna Jensen, Stella Birda, Brenda Herrera, Melissa Rizvanovic
mehr
Landschaftsarchitekten: Stephan Huber Landschaftsarchitekten