Die Siedlung Fürstenried West ist mit ca. 2.500 Wohneinheiten Teil einer großräumigen Siedlungsstruktur, in der zwischen 1959 und 1969 insgesamt mehr als 9.000 Wohneinheiten entstanden. In ihrer Raumstruktur ist sie Zeugnis ihrer Zeit, punkt- und zeilenförmige Gebäude unterschiedlicher Höhe akzentuieren den Rand der Großsiedlung. Die Studie untersucht Ansatzpunkte und Lösungsmöglichkeiten zur qualitätsvollen Nachverdichtung mit dem Ziel, die vorhandenen Qualitäten der Siedlung zu stärken und die einzelnen Teile im Sinne des ursprünglichen Siedlungskonzeptes weiterzuentwickeln.
Ausgangspunkt für die Entwicklung ist der Erhalt des Gebietscharakters, der wesentlich durch die großzügige, zusammenhängende Parkanlage mit ihren großen, qualitätsvollen Freiflächen geprägt wird, in denen die einzelnen Häuser frei gruppiert sind. Demgegenüber stehen einige Merkmale der Anlage, die wesentliche Potentiale für Verbesserungen der Siedlung bilden. Durch behutsame Weiterentwicklung kann das Konzept insgesamt Raum für ca. 500-600 neue Wohneinheiten und die Verbesserung der sozialen Infrastruktur durch Integration neuer Kindertagesstätten anbieten.
Die Verlegung der oberirdischen Stellplätze und die Schärfung der dadurch entstehenden Freiräume durch gezielte Ergänzung der Bebauungsstruktur zielt darauf ab, auch den Straßenraum stärker in die fließende Landschaft des Gebietes einzubeziehen. Zusätzlich wird der Landschaftsraum selber durch bewusste Setzungen an einzelnen Stellen stärker gefasst, wichtige Blickachsen werden erhalten und gestärkt.
Die vorhandene aus vier- bzw. neungeschossigen Gebäuden bestehende Staffelung der Baumassen wird an einzelnen, städtebaulich wichtigen Punkten durch Aufstockung ergänzt, um dadurch die Baukörper in dem über die Jahre gut eingewachsenen Park zu stärken. Darüber hinaus werden einzelne neue Baumassen direkt an bestehende Strukturen angeschlossen und nutzen so die an den Südseiten der Bestandsbauten durch strikte Ost-West-Orientierung entstandenen geschlossenen Fassadenbereiche.