Der Rand der Stadt wird oft als Widerstreit zwischen der sich ausbreitenden Stadt einerseits und dem zurückgedrängten Naturraum andererseits beschrieben. Unsere Arbeit zielt darauf, sowohl Vegetationsräume als auch Siedlungsräume in dieser Übergangszone als gleichermaßen raumbildende Teile einer besonderen Kulturlandschaft zu entwickeln.
Zwischen großen raumbildenden Blöcken, die sowohl aus baulichen Strukturen als auch aus Vegetation bestehen, entstehen freie Sichtachsen, die in die Weite der Landschaft führen. Die Wegeführung meandriert zwischen Volumen und Zwischenraum und macht dieses Wechselspiel erlebbar. So entsteht eine raumbildende Struktur, die jenseits der Stadt-Natur-Dialektik und über die Grenzen des Baufeldes hinaus genutzt werden kann, um den Stadtrand insgesamt als in seiner Nutzung dauerhaft wandelbaren aber stets räumlich charakteristischen Erlebnisraum zu entwickeln. Den Stadt-Landschafts-Park.
Wesentliches Merkmal der vorgeschlagenen Struktur sind die aus dem Volumen geschnittenen Sichtachsen und Lichtungen. Die Sichtachsen sind dabei so angelegt, dass vorhandene Schneisen genutzt werden die mit Olympiaturm, Windrädern oder Aussichtstürmen zusätzlich vorhandene und ggf. auch zukünftige Landmarken in den Fokus rücken. Als nicht unterbaute Freiräume bilden sie den Ausgangspunkt für ein übergeordnetes Netz, das sich durch weite und wilde Wiesen charakterisiert. Hier finden sich Retentionsräume für Regenwasser ebenso wie verschiedene Spielangebote.
Die großen offenen Räume laufen in der zentralen Quartiersmitte vor der Schule zusammen, die als große Lichtung einen natürlichen Ort der Versammlung bildet und über einen Großbaum räumlich markiert wird. Über Stufen verbindet sich der Shared Space vor der Schule mit dem benachbarten Wiesenraum.
Die vorgeschlagenen Baufelder ordnen sich einerseits in das übergeordnete räumliche Ordnungsprinzip von Dichte und Weite ein. Andererseits entwickeln sich die Strukturen in Ihrer räumlichen Ausprägung jeweils ausgehend von der unmittelbaren Umgebung und weben sich so in das vorhandene Geflecht ein. Ihrem so entstehenden Charakter entsprechend nehmen die einzelnen Quartiere unterschiedliche Baumassen auf. So entstehen unterschiedliche Quartiere innerhalb des übergeordneten Konzeptes.
Die in ihrem Profil eng gehaltene Erschließungsstraße mäandriert durch die unterschiedlichen Quartiere, erschließt alle Baufelder selbstverständlich und adressiert die Gebäude eindeutig. Sie folgt einem spannungsvollen Wechselspiel von dichter Geborgenheit der Quartiere und spürbarer Weite der großen Achsen.