Der Entwurf entwickelt sich aus der Auseinandersetzung mit der vorhandenen offenen Zeilenbebauung der 50er und 60er Jahre. Eigenständige Gebäudevolumen fügen sich so in die Zwischenbereiche der quer zur Dachauer Straße verlaufenden Zeilenstruktur, dass die Identität der Bestandsgebäude weiterhin ablesbar bleibt. Rhythmische Rücksprünge schaffen hier eine neue, eindeutige Erschließungssituation. Im ruhigeren westlichen Teil der Anlage wird der Straßenraum mit offener Struktur erhalten und durch einen Baukörper ergänzt, der die differenziert ausformulierten fließenden Außenräume stärkt.
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Der Entwurf reagiert auf heutige Schallschutz- und Brandschutzanforderungen und schließt die Lücken zu den Bestandsgebäuden so ab, dass die Belastung für die bestehenden Höfe durch Lärm und Feuerwehr entscheidend reduziert wird. Die Form der Baukörper ermöglicht mehrseitig orientierte Wohnungen, die sich zu unterschiedlichen Räumen aufspannen und dadurch innerhalb der vorhandenen Dichte vielfältige Bezüge ermöglichen. Diese Bezüge werden durch die leicht geknickte Fassadenausrichtung im Bereich der Loggia-/Balkonbereiche unterstützt.
Geschützt vom neuen Baukörper an der Dachauer Straße erhält der nördliche Wohnhof eine großzügige Mitte. Als Pendant bereichert der Kirschplatz als Gemeinschaftsplatz an der Hoföffnung zur Heldstraße die Freiraumtypologie. Die großzügig begrünten Vorbereiche an den Bestandsgebäuden werden beibehalten und durch die ergänzten Gebäudevolumen funktional entlastet. Durch den Rhythmus der neuen Fassaden erhält der Hofraum abwechslungsreiche Raumabfolgen unterschiedlicher Dimensionen.
Die Fassaden knüpfen mit stehenden Fensterformaten an die Eleganz der Nachkriegs-Moderne an und orientieren sich an der für die Maxvorstadt und Neuhausen typischen steinernen, verputzten Materialität. In den zurückversetzten Loggiabändern wird dieser Putz punktuell mit einer wohnlicheren hochwertigen Verkleidungsmaterialität wie z.B. Mosaikfliesen oder Natur- oder Kunststeinelementen ergänzt.
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Ort: München
Wettbewerb: 2014 (1.Preis)
Bauherr: Gewofag Wohnen Gmbh
Projektteam: Florian Hartmann, Andreas Müsseler, Oliver Noak, Lisa Yamaguchi, mit Marcel Meili, Markus Peter, Hanna Jensen, Celia Fernandez