Ziel des Entwurfes ist eine dichte Bebauungsstruktur ohne gefangene Höfe sowie Vor- und Rückseiten. Um dies zu erreichen haben wir 3 Türme als Gebäudefamilie so zueinander arrangiert, dass die Komposition als Ganzes, als massiver Block ebenso, wie als einzelne filigrane Teile gelesen werden kann. Das entstehende Plateau, „das Dazwischen“, trennt und verbindet die einzelnen Bauten zugleich. Es wird substantieller Teil der Struktur.
Analog den amerikanischen Megastrukturen der Gründerzeit ermöglicht die zerklüftete Struktur die optimale Ausrichtung aller Appartements nach Außen und generiert dadurch die bestmögliche Belichtung und Belüftung. Trotz der dem Ort angemessenen großen baulichen Dichte ergeben sich unerwartet großzügige Blickbeziehungen, sowohl über die Stadt, als auch in das südliche Umland bis zu den Bergen.
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Über großzügige Freitreppen erreicht man vom Vorplatz das Plateau des Boardinghauses. Dieses ist ein ruhiger, vom Trubel abgesetzter Hof für die Bewohner und Gäste. Baumgruppen mit Sitzgelegenheiten schaffen innerhalb der dichten Raumabfolge informelle Treffpunkte, an denen sich die Bewohner begegnen oder zwanglos zusammensetzen können. Sowohl das anliegende Café als auch die Gemeinschaftsküche haben einen kleinen Freisitz und beleben den Hof.
Ausgehend von der direkten Anbindung aus der Tiefgarage, sowie vom unteren Platz über die Lobby stellt das Plateau die zentrale Erschließungsebene der Türme dar. Von hier aus betritt man, die jeweilige Aufzugslobby, die über Aufzüge die Bewohner in alle 14 Wohngeschosse verteilt. Der großzügige Luftraum des Atriums ist von oben natürlich belichtet und schafft über einen umlaufenden, inneren Erschließungsgang den Zugang zu den 14 Wohnungen je Geschoss. Die gute Orientierung, der Tageslichtbezug, sowie eine offene Kommunikationsstruktur tragen zu einer hohen Qualität und Identität der Erschließungsstruktur bei. Schallabsorbierende Untersichten der Gänge, sowie eine atmosphärische Beleuchtung vollenden die angenehme Atmosphäre.
Die Fassade wird durch Werkstein-Rahmenelemente gebildet, die ein übergeordnetes Raster aus horizontaler und vertikaler Struktur erzeugen. Die Oberfläche ist samtig matt, z.B. über sandgestrahlte Flächen strukturiert und unterscheidet die Türme durch unterschiedliche Zuschläge in 3 natürliche Farbrichtungen.
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Ort: München-Neuperlach
Wettbewerb: 2017
Auslober: SWI Schimpel & Winter Projektbau GmbH, Stadtwerke München GmbH
Projektteam: Florian Hartmann, Andreas Müsseler, Oliver Noak, Lisa Yamaguchi, Ruth Wetcke, Khaled Mostafa, Celia Fernández, Sofia Terceros
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BGF: ca. 36.000 m
Grundstück: ca. 7.000 m2
GFZ: ca. 3,8
Anzahl Wohneinheiten: ca. 570
Landschaftsarchitekten: Grabner Huber Lipp Landschaftsarchitekten und Stadtplaner, Freising