Die Stadtbau GmbH beabsichtigt auf dem brachliegenden ehemaligen Gewerbegrundstück an der Guerickestraße 35 ein nachhaltiges Geschoßwohnungsbauensembles mit überwiegend gefördertem Wohnraum zu realisieren. Das Grundstück liegt südlich der viel befahrenen Bahntrasse nach Regensburg und östlich des Aufgangs zum Safferlingsteg.
Die Ausgangslage des städtebaulichen Entwurfes bilden zwei in West-Ost Richtung orientierte Zeilen, die sich an der im Viertel vorgefundenen offenen Blockrandbebauungen des Kasernenviertels und Zeilenstrukturen der Nachkriegsjahre orientieren. Zur verlärmten Nordseite wird eine 6-geschossige schlanke Zeile als Laubengangtypus angeordnet. Nach Süden, als Übergang zur Bebauung an der Guerickestraße, ist ein 4-geschossiger Baukörper als Spännertyp vorgesehen.
Im Zwischenraum der beiden Zeilen über der Tiefgarage entsteht ein Hofraum, der durch die sanfte Knickung der Baukörper zueinander eine Mitte bekommt.
Im Übergang zum Safferlingsteg entsteht ein Platz. An diesem Platz befindet sich im Erdgeschoss eine öffentliche Nutzung deren Berechtigung auf der zukünftigen verkehrlichen Schnittstelle von Safferlingsteg und dem von der Stadt geplanten Fuß-Radweg abzielt.
Die Fassaden fächern sich aufgrund des zum Baukörper gedrehten Achsrasters auf und zeichnen ein bewegtes vertikales Bild. Nur im Bereich zur Bahn wird in die Fassade die Erschließung eingestellt. Hier entsteht eine ruhige, horizontale Anmutung, die sich an der Bewegung der Bahn orientiert.
Der Baukörper Nord wird durch einen Laubengang erschlossen, der an zwei Treppenhauskernen liegt. Diese Erschließungsstruktur bietet eine strukturelle Antwort auf die starke Lärmbelastung an der Bahntrasse. Am Laubengang fächern sich die Wohnungen wie in der Südfassade auf und schaffen private Eingangszonen. Der Bauteil Süd erhält drei Treppenhäuser, die jeweils als Dreispänner ausgebildet sind.
Auf Grundlage des zugrunde gelegten Achsrasters von 6,40 m, das sich aus den Anforderungen der WFB ableiten lässt, kann durch horizontale Schaltung von Zimmern der gewünschte Wohnungsmix abgebildet werden.
Das Grundgerüst beider Baukörper bildet eine Stahlbetonskelettkonstruktion mit einer nicht tragenden, elementierten Holzrahmenbaufassade. Bei der Laubengangkonstruktion handelt es sich um StB-Fertigteile, die in der Fassadenebene punktuell über Konsolen an die Geschossdecken angeschlossen werden. Die überwiegend identischen Loggien sind ebenfalls als StB-Fertigteile vorgesehen.