Die klassische städtebauliche Konfiguration der zwei großen Blöcke scheidet aus dem öffentlichen Stadtraum zwei intime, abgeschlossene Innenhöfe aus, die sich nach Norden zum Werksviertel hin zu einer gemeinsamen Plaza öffnen. Harte Schale, weicher Kern – unser Entwurf zielt darauf, diese sehr großstädtische Konfiguration mit einem bekannten Prinzip zu unterstützen und entwickelt einen modularen Gebäudetyp, der sich nach Innen und Außen entsprechend unterschiedlich verhält.
Das als Dreispänner angelegte Grundmodul hat seine Adresse an der Straße und verfügt über einen durchgesteckten barrierefreien Zugang zum Hof. Die Eckgebäude fügen den Block zu einem Ganzen, sie stiften über das Viereck hinaus Identität und Klären die wichtigen Übereckbeziehungen.
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Entsprechend des übergeordneten Themas nimmt die straßenseitige Fassade Bezug auf die lange Münchner Tradition der homogenen meist genossenschaftlichen Blockstrukturen (u.a. Mollblock, Borstei) und entwickelt sich zur Straße ruhig, großstädtisch, gelassen und unaufgeregt als streng gerasterte Lochfassade. Keramikfliesen und Sockelputz nobilitieren die Fassade wo technisch sinnvoll und zur Gliederung der Baumasse erforderlich. Zum gemeinsamen Garten hin öffnet sich die Fassade mit großzügigen Loggien in weich geschwungener Form. Die keramischen Brüstungsaufkantungen der übereinander angeordneten Balkon-Loggien gliedern die Fassade horizontal und fügen den Baukörper zu einem geschwungenen Innenraum, der auch die zahlreichen Innenecken integriert.
Geschlämmte, die solide Mauerwerksstruktur dezent erkennbar lassende Wände bilden auch auf der technischen Ebene den nachhaltigen und puristischen Grundton für die Melodie der baulichen Nobilitierungen. Die gestaltbildende Konstruktion orientiert an den Beispielen von Peter Märkli (Am Gut), Michelle Howard (Stacked House) oder Meili, Peter Zürich (Freilager) sowie eigenen Erfahrungen (Hohenzollernstraße). Kann es gelingen, den Einsatz von monolithischem Dämmziegelmauerwerk technisch (Tragfähigkeit und Akustik) und ökonomisch (Herstellkosten und Flächeneffizienz) zu kontrollieren und auch auf der Ebene der Vermarktung als nachhaltiges und gestalterisch identitätsstiftendes Element einzusetzen?
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Ort: München
Mehrfachbeauftragung: 2018
Auslober: Pandion AG
Projektteam: Florian Hartmann, Andreas Müsseler, Oliver Noak, Lisa Yamaguchi, Dominik von Waldthausen, Vic Bogaert
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BGF: ca. 54.500 m2
Grundstück: ca. 22.900 m2
GFZ: ca. 2,38
Landschaftsarchitekten: Keller Damm Kollegen Landschaftsarchitekten, München