Im Nürnberger Stadtteil St. Leonhard liegt das Grundstück in heterogener Umgebung zwischen denkmalgeschützter Schule, gewachsener und neuerer Stadtstruktur am Rande eines denkmalgeschützten Friedhofs. Das Grundstück ist von markanten Bäumen, sowie einer Mauer eingesäumt. Die Bebauung schafft 50 identische 2-Zimmer-Wohnungen, die als Seniorenwohnungen sowohl für eine als auch zwei Personen genutzt werden können. Im Erdgeschoss befindet sich eine Tagespflege.
Der 8-geschossige Baukörper steht frei auf dem Grundstück und ordnet die 7 Wohnungen pro Geschoss windmühlenartig um einen zentralen Erschließungsraum, sodass der Blick aus jeder Wohnung ein möglichst großes Panorama eröffnet. Die Kubatur gliedert sich in schmale schlanke Fassadenflächen, die sich in ihrer Proportion an den vorgefundenen Giebelseiten der Umgebung orientieren. Der Baukörper steht somit einerseits selbstbewusst expressiv frei auf dem Grundstück, gliedert sich jedoch gleichermaßen einfühlsam in die Umgebung ein und ordnet sich den Proportionen der Schule und der Bäume unter.
Zum Schutz des Baumbestandes verfügt das Gebäude über zwei bauliche Rettungswege und wird nicht von Außen angeleitert. Die beiden Treppenhäuser unterscheiden sich in Haupterschließung und eine außenliegende Fluchttreppe. Über die Treppenhauszugänge kommt jeweils Tageslicht auf den großzügigen internen Erschließungsraum des 7-Spänners. Im Untergeschoß sind Abstellräume und Technik angeordnet. Im Seniorenwohnen konnte der Schlüssel für Kfz stark reduziert werden, sodass insgesamt nur Besucherstellplätze für die Seniorenwohnungen und die Tagespflege gemeinsam auf dem Grundstück angeordnet werden.
Die Bebauung ist durch die Lage zwischen Friedhof und Schule in besonderer Abstimmung mit der Stadt und dem Baukunstbeirat durch die Architekten entwickelt worden. Die Form nimmt sowohl auf die Ausrichtung der Wohnungen, als auch die Wirkung des Baukörpers nach Außen, sowie den dichten umgebenden Baumbestand Rücksicht. Die Fassade wird mit Wärmedämmziegel ausgeführt und verputzt. Die Balkonelemente bekommen einen eigenen körperhaften Ausdruck und sind gestalterisch und konstruktiv dem Rohbau vorgehängt.